Iguana untersucht das gestörte Verhältnis zwischen Kultur und Natur, den Missbrauch von Macht, die Übel von Kolonisation und Kapitalismus. Mit viel Zartgefühl für die Mittellosen und Elenden erzählt Anna Maria Ortese ein mitreißendes modernes Märchen, in dem das Böse nicht in Gestalt eines gefräßigen Wolfes oder einer arglistigen Hexe erscheint, sondern im Menschen selbst liegt.
Anna Maria Ortese (1914-1998) stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Sie verließ mit fünfzehn Jahren die Schule, entwickelte danach aus eigener Kraft ihr großes literarischen Talent; als Zwanzigjährige veröffentlichte sie ihre ersten Texte. Ihr Werk wurde früh mit literarischen Preisen ausgezeichnet, größere Bekanntheit erreichte sie erst im letzten Jahrzehnt ihres Lebens.