Die Forschung hat Fontanes Jahrzehnt bei der Kreuzzeitung lange vernachlässigt. Ursächlich dafür scheint außer der ungünstigen Quellenlage Fontanes Bemühen zu sein, diesen Lebensabschnitt aus seiner eher liberalen Alterssicht zu bagatellisieren. Seine Beiträge in der Kreuzzeitung zeigen dagegen deutlich, dass er zu jener Zeit ein überzeugter Konservativer war und insbesondere eine große innere Nähe zum Denken und Handeln Bismarcks hatte. So geben diese Korrespondenzen dem bisher diffusen Bild des Fontaneschen Konservatismus schärfere Konturen.
Die mit reichem Bildmaterial ausgestattete Edition der "unechten Korrespondenzen" gibt Anreiz zum Nachdenken über den politischen Zeitzeugen Theodor Fontane.