Ernst Cassirer wird 1874 in Breslau geboren. Er studiert Jura, Literatur und Philosophie in Berlin, wechselt aber dann nach Marburg und schlieÃt sich der Marburger Schule des Neukantianismus an. 1899 erfolgt die Promotion mit einer Schrift Ãŧber Descartes bei Paul Natorp. Nach seiner Habilitation 1906 hält Cassirer als Privatdozent Lehrveranstaltungen in Berlin und folgt dann 1919 einem Ruf an die neugegrÃŧndete Universität in Hamburg. Hier kommt es zu einer auÃerordentlich fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg, in der der Grundstein fÃŧr die Entwicklung seines Hauptwerkes Die Philosophie der symbolischen Formen gelegt wird. In diesem dreibändigen Werk (1923-29) wird der Entwurf einer systematischen Philosophie der Kultur unternommen. Dem Begriff der symbolischen Formen, in denen sich menschliches Erleben mit Hilfe z. B. von Sprache, Kunst, Mythen oder Wissenschaft ausdrÃŧckt, kommt dabei die Funktion zu, einen geistigen Bedeutungsgehalt mit einem sinnlichen Zeichen zu verknÃŧpfen. Kultur ist in diesem Zusammenhang die SinnschÃļpfung des Menschen durch Symbole, was dem Umstand Rechnung trägt, daà es auch primitivere Formen der Welterkenntnis gibt.1933 emigriert Ernst Cassirer Ãŧber England nach Schweden und nimmt die schwedische StaatsbÃŧrgerschaft an. Acht Jahre später Ãŧbersiedelt er mit seiner Frau und drei Kindern nach Amerika, wo er bis zu seinem Tod 1945 verschiedene Lehrtätigkeiten ausÃŧbt.
Christian MÃļckel (1952-2023) lehrte als Professor fÃŧr Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Er war Vorstandsmitglied der Ernst-Cassirer-Gesellschaft und seit 2014 Herausgeber der Ausgabe ÂģErnst Cassirer. Nachgelassene Manuskripte und TexteÂĢ (ECN). Als Abschluss der Ausgabe 2022 erarbeitete er ein umfassendes Gesamtregister (ECN 19) aller 18 Bände der Ausgabe.