Genau damit begibt sich Kulturwissenschaftler Wolf-Andreas Liebert auf Tuchfühlung: Er beobachtet Massenveranstaltungen von Eckhart Tolle, analysiert quasi-religiöse Sprechweisen in der Politik und untersucht Spielarten spirituellen Erwachens. Am Ende steht eine differenzierte Schlussfolgerung: Das Zeitalter der Religion ist keineswegs vorbei, unsere entzauberte Moderne hat vielmehr den Boden dafür bereitet, dass das Religiöse neu und anders sprießen kann. Das ist Gefahr und Chance zugleich.
Ein Buch, das einerseits ein Plädoyer fürs Religiöse hält, das uns hilft, als Gesellschaft zusammenzuhalten, andererseits eine Warnung formuliert vor extremistischen Denk- und Sprechweisen und spirituellem Zerfall.
Prof. Dr. Wolf-Andreas Liebert, geb. 1959, ist Sprach- und Kulturwissenschaftler an der Universität Koblenz. Er ist Co-Leiter der Domäne Religion im „Netzwerk Sprache und Wissen“ der Universität Heidelberg und veröffentlichte zahlreiche Artikel zur Sprache neuer spiritueller Bewegungen sowie zur Sprache des religiösen und politischen Extremismus (u.a. erschienen im Handbuch Prävention des Bundeskriminalamts).