Verratenes Land: Thriller

· HarperCollins
3,8
5 Rezensionen
E-Book
896
Seiten
Zulässig
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Über dieses E-Book

Ich hatte nie vor, meinen Bruder zu töten.

Ich hatte nie die Absicht, meinen Vater zu hassen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich meinen eigenen Sohn beerdigen würde. Und ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass ich den Kindheitsfreund betrügen würde, der mir das Leben rettete, oder dass ich für eine Lüge den Pulitzerpreis bekommen würde.
All diese Dinge habe ich getan, und doch würden mich die meisten Leute, die mich kennen, als ehrenwerten Mann bezeichnen. So weit würde ich nicht gehen. Aber ich versuche, ein guter Mensch zu sein, und ich glaube, dass es mir meistens gelingt. Wie ist das nur möglich? Wir leben in komplizierten Zeiten.
Und es ist nicht einfach, ein guter Mensch zu sein.

»Ein großartiges Werk von herausragender Bedeutung, voller Kraft und von großer Ernsthaftigkeit.«
Washington Post über die Natchez-Trilogie

Bewertungen und Rezensionen

3,8
5 Rezensionen
Cindy R
7. September 2019
Vor über 15 Jahren habe ich "24 Stunden" von Greg Iles gelesen. Das war ein gut geschriebener und vor allem richtig spannender Thriller, bei dem ich mitgefiebert habe. Das ist bei "Verratenes Land" nicht so. Es ist zweifellos gut geschrieben, aber statt einem Krimi ist es vielmehr ein groß angelegtes Drama, das zahlreiche Themen abdeckt. Schwierige Vater-Kind-Beziehungen, Verluste, Trauer, Schuldgefühle, Verrat, Betrug, erste Liebe, Affäre, Kriegstrauma. Da gerät die eigentliche Geschichte - wie der Poker Club mit allen Mitteln den Bau einer chinesischen Fabrik durchkriegen will und anscheinend auch nicht vor einem Mord zurückschreckt - stark in den Hintergrund. Vor allem weil sich bei dieser Geschichte die ersten 300 Seiten fast gar nichts weiter entwickelt (stattdessen werden all die anderen Themen angerissen, inklusive zahlreicher Flashbacks). Die gesamte Story spielt innerhalb nur weniger Tage (wenn man die zahlreichen Flashbacks in die Vergangenheit nicht mitrechnet natürlich), und so ergibt sich dann doch irgendwie eine steigende Dramatik. Doch obwohl der Protagonist mehrmals in lebensbedrohliche Situationen gerät, kam bei mir keine echte Spannung auf in dem Sinne, dass ich Angst um unseren Held hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass meine Sympathiewerte für ihn und diverse weitere Personen eher begrenzt waren. Insgesamt war das Buch meiner Meinung nach zu überladen mit Themen, so dass der rote Faden schnell verloren ging. Vielleicht hätte hier eine Aufteilung auf mehrere Teile und dafür ausgefeiltere Storylines mit einem ordentlichen Spannungsbogen mehr Sinn gemacht.
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claudi-1963 Stückner
22. Oktober 2019
Nach fast 30 Jahren kehrt Marshall McEwan wegen der Erkrankung seines Vaters, wieder in die Heimatstadt Bienvielle zurück. Da wird der Archäologe Buck Ferris unter mysteriösen Umständen tot im Mississippi gefunden. Journalist Marshall McEwan für den Buck wie ein Ziehvater war, ist sich sicher, dass man ihn getötet hat. Nachdem er Bucks eingeschlagenen Kopf gesehen hat, weiß er das dieser sicher nicht einfach ertrunken ist. Er ist sich fast sicher, dass dieser Ausgrabungen auf dem Gelände, bei dem demnächst die Chinesen eine Papierfabrik errichten wollen, getätigt hat. Sicher wollte er dort Hinweise auf eine ehemalige indianische Kultur feststellen, um den Bau der Fabrik abzuwenden. Wer könnte das wohl verhindern wollen außer der Pokerclub der das größte Interesse an einem Deal mit den Chinesen hat? Das zudem Max Mathesen der Schwiegervater von Marshalls Jugendliebe Jet und Mitglied beim Pokerclub ist, macht das ganze noch gefährlicher. --- Meine Meinung: Das düstere, geheimnisvolle Cover lässt einen sofort in die Region am Mississippi eintauchen. Bisher kannte ich den Autor noch nicht, doch seine guten Rezensionen haben mich neugierig auf ihn gemacht. Das fast 900 Seiten lange Buch ist wahrlich eine Herausforderung für jeden Leser. Jedoch der detaillierte, bildhafte, spannende und unterhaltsame Schreibstil hat es mit leicht gemacht am Buch dranzubleiben. Wahrlich ist dies nicht unbedingt ein Thriller, wie man ihn sonst kennt, den dazu geht Greg Iles zu sehr ins Detail. Jedoch gerade, weil der Autor immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten eintaucht, besonders bei Marshall und Jet, kommt man diesen Figuren sehr nahe und fühlt viel mehr mit ihnen mit. Gerade der Tod von Marshalls Bruder und seinem Sohn hat mich doch sehr bewegt. Der Pokerclub von Bienville hat nichts mit Karten zu tun, so wie man sich das vorstellen könnte. Nein viel mehr regieren diese 12 Männer, die dem Club zugehören die Stadt Bienville. Durch Geld, Macht, Intrigen und Einflüsse haben sie so die Bank, Justiz und sogar den Senat unter ihrer Kontrolle. Diese Einflüsse machen es auch fast unmöglich bei Buck einen Mord nachzuweisen. Doch Marshall setzt alles daran um für seinen ehemaligen Pfadfinderführer und dessen Witwe Gerechtigkeit das Beste herauszuholen. Leider hat Marshall nicht mit der großen Macht des Pokerclubs gerechnet und besonders nicht mit Max Matheson, seinem ehemaligen Baseballtrainer und Vater seines Freunds Paul. Dass Marshall seitdem er wieder in Bienville ist, eine Affäre mit Jet seiner Jugendfreundin und Pauls Ehefrau hat, macht das Ganze noch gefährlicher. Dieser außergewöhnliche Thriller bei dem es um Macht, Einfluss, Verrat und viele Geheimnisse geht, hat mich innerhalb kurzer Zeit regelrecht in den Bann gezogen. Man hat das Gefühl nach jedem Kapitel ein weiteres lesen zu wollen, weil man wissen möchte, wie es weitergeht. Mein Kopfkino war bei diesem Buch ständig am Arbeiten. Das Lokalkolorit mit der Nähe zum Mississippi, in dem der Autor heute selbst lebt, wird hier sehr gut beschrieben, so das ich mir sofort alles gut vorstellen konnte. Die Protagonisten waren sehr gut durchdacht, besonders Marshall hat es mir angetan. Seine sympathische, natürliche, motivierte Art hat mich sofort begeistert und so habe ich regelrecht mitgefiebert, dass ihm nicht ebenfalls etwas zustößt. Bei Jet war ich mir nie ganz sicher, ob ich ihr trauen kann, selbst wenn sie mir schnell sympathisch war. Nadine dagegen wirkte auf mich von Anfang an ehrlich, zuverlässig und vertrauenswürdig. Beim aggressive Paul und Max dagegen hatte ich immer kein gutes Gefühl. Alles in allem war dies ein Thriller, mit sehr viel literarischem Inhalt, dessen Länge man aushalten sollte, weil man am Ende mit viel Spannung belohnt wird. Ich jedenfalls werde mir diesen Autor sehr gut merken, den ich kann, dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne. Chapeau dieser Autor ist wahrlich ein literarisches Genie.
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Nadja G.
26. August 2019
Nach über 30 Jahren kehrt der Journalist Marshall McEwan zurück in seine Heimatstadt Bienville. Dort sieht er sich mit vielen belastenden und schmerzhaften Geschehnissen und Erinnerungen aus der Vergangenheit konfrontiert. Im Zentrum seines Interesses stehen die höchst kriminellen und illegalen Machenschaften des Poker Clubs, der bereits seit Jahren die Fäden im Hintergrund zieht. Nach einem schweren Zwischenfall stellt sich Marshall ihnen entgegen und deckt dabei einige folgenschwere Geheimnisse auf... Der Einstieg in die Geschichte fiel mir schwer, da mich die Längen einiger Erinnerungen und die Beschreibungen vergangener Ereignisse gestört haben und verhindert haben, dass ich in die aktuelle Geschichte eintauchen konnte. Diese aus meiner Sicht unnötigen Längen nehmen nach den ersten 200-330 Seiten ab und die eigentliche Geschichte wird in rasantem Tempo erzählt. Zuweilen hatte ich den Eindruck mir einen Action-Film zu verfolgen, nur in Buchform. Auf einmal geschehen nacheinander so viele unfassbare und schockierende Ereignisse nacheinander, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen und so gefesselt davon war. Kaum hatte sich eine aufwühlende Situation etwas gelegt, folgte wieder etwas Neues, Schockierendes. Besonders spannend fand ich die Machtspielchen und das Kräftemessen zwischen Marshall und dem Poker Club, die sich zunehmend zuspitzten und einen ungewissen Ausgang vermittelten. Dazu kommt noch ein stark ausgebautes Familiendrama fürchterlichen Ausmaßes und die die Tragödie für die kleine Stadt Bienville war perfekt. Marshall, aus dessen Ich-Perspektive das Buch geschildert wird, war mir aufgrund seiner moralischen Einstellungen und Werte äußerst sympathisch, wenngleich auch er nicht unfehlbar ist und einige unnötige und niederträchtige Fauxpas begeht, die ihn schlechter darstellen lassen. Von allen Charakteren war er der am besten und am tiefgründigsten ausgearbeitete Charakter, der das Herz nichtsdestotrotz am rechte Fleck an. Einige andere Charaktere konnte ich auch ins Herz schließen. Fazit: Ein ungemein spannender und temporeicher Thriller mit vielen, fast schon auf überladende Art und Weise präsentierten, Wendungen und Ereignissen, die einen kaum Luft holen lassen. Nur einige Längen haben mich gestört und das Lesevergnügen geschmälert.
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Autoren-Profil

Greg Iles hat den Großteil seiner Jugend in Natchez, Mississippi verbracht. Sein Debütroman Spandau Phoenix, war der erste von 15 New-York-Times-Bestsellern. Iles‘ Romane wurden verfilmt und in mehr als 35 Ländern veröffentlicht. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Natchez, Mississippi.

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