Es waren jetzt drei Jahre vergangen seit jenem Septembertage, an dem der junge Gutsbesitzer Torben Dihmer aus einem Badeort im Auslande zurückkehrte, so übel zugerichtet von einem Herzleiden, daß er nicht allein aus dem Wagen herauskommen konnte. Zwei Männer mußten ihn in die Schlafstube hinaufführen, und auf dem Wege dorthin verdrehte er die Augen derartig im Kopf, daß man dachte, er sei im selben Augenblick tot. Als er aber aus seiner Ohnmacht erwachte, sah er sich mit seinem guten Lächeln um und sagte: »So bin ich denn also doch heimgekommen nach Favsingholm!« Das alte, ostjütische Schloß lag hinter einer zugewachsenen Bucht des Fjords und spiegelte seine roten Mauern und sein turmloses Ziegeldach in einem Sumpf, den Überresten eines Burggrabens. Seit Torben Dihmers Vater verunglückte, war nur der Pachthof bewohnt gewesen. Der Sohn war damals ein zwölfjähriger mutterloser Knabe, und da er auch keine Geschwister hatte, war die Häuslichkeit aufgelöst worden. Er wurde nach Herlufsholm geschickt, um dort erzogen zu werden, und während dieser vielen Jahre hatten Wind und Feuchtigkeit die Herren auf dem Schloß gespielt, im Verein mit einer zahlreichen Dienerschaft von Ratten und Mäusen. ...