Wiebke Pott
Schöner Anfang, der Rest dann doch zu flach Neue Stadt, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der charmante Australier Chance nicht nur ihr Auto wieder flott, sondern überredet sie auch, die restliche Strecke nach Kalifornien gemeinsam zurückzulegen. Es folgen die glücklichsten Tage und aufregendsten Nächte, die Aubrey je erlebt hat, aber dann ist Chance auf einmal verschwunden. Die Idee von „One more Chance“ hat mir auf Anhieb gut gefallen. Natürlich ist erst mal abzusehen wie die Geschichte verläuft. Ich fand sie in vielen Punkten sehr vorhersehbar. Das hat mich jedoch überhaupt nicht gestört. Manchmal muss das Rad eben nicht neu erfunden werden. Überraschend war für mich z.B. der Ziegenbock, der mich dazu noch das ein oder andere Mal sehr zum Schmunzeln gebracht hat. Auch der Grund für Chance verschwinden kam mir nicht sofort in den Sinn. Das hat mir gefallen. Aubrey ist eine Figur die ich eigentlich durchgehend gut gefunden habe. Ich sage eigentlich, denn dort wo sie sonst stur, manchmal launisch, ein wenig verklemmt und trotzdem bissig und witzig ist, wurde sie in einigen Situationen mit Chance einfach nur hörig und zum kleinen Weibchen, welches nur für eine Sache da ist. Hier beginnt auch schon mein größter Kritikpunkt, der dafür gesorgt hat, dass mich das Buch nicht zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Zum einen macht Chance im ganzen Buch keine nennenswerten Entwicklungen durch. Egal was er erlebt, er bleibt sich treu. Was in diesem Fall leider nicht positiv ist. Am schlimmsten finde ich jedoch die Art und Weise, wie er über Aubrey und Sex denkt. In jedem passenden und leider auch unpassenden Moment denkt er daran, dass er mit ihr schlafen will. Und das leider nicht auf eine romantische und liebevolle Art. Nein, eher mit Worten die klingen, als würde er sie nur besteigen und nichts anderes von ihr wollen. Da geht es dann plötzlich nur noch um den Akt und nicht mehr um Gefühle. Dass die Autorinnen meistens noch einen pseudo-romantischen Satz hinterherschieben, der seine Gefühle verdeutlichen wollen, rettet es dann auch nicht. Für mich war die Art und Weise seiner Gedanken einfach zu respektlos und zu sehr auf das Vögeln beschränkt und dazu die Momente wirklich jedes Mal absolut unpassend. Ich weiß nicht, ob die Autorinnen etwas in Richtung Fifty Shades und Co versucht haben aber es ist leider nicht gelungen. Mir hätte die Geschichte trotz aller Vorhersehbarkeit gut gefallen aber leider konnte ich Chance nach und nach immer weniger abgewinnen und habe dazu noch den Spaß an dem Buch verloren. Sehr schade.
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Bich Tram Doan Luong
One more Chance ist ein Liebesroman aus den Federn von Vi Keeland und Penelope Ward und im Lyx-Verlag erschienen. Ich muss sagen, dass nicht unbedingt der Inhalt, sondern der Titel meine Aufmerksamkeit geweckt und auch dieses Buch hat es seiner Leseprobe zu verdanken, dass ich neugierig wurde und wissen wollte, wie es mit den Charakteren weitergeht. Das Cover finde ich im Kontrast zu einigen anderen eher schlichter, aber durchaus sehr angenehm. Durch den Mann in der Mitte mit dem schwarzen Hemd, sticht die Überschrift sehr gut hervor. Es hat keine unnötige Details, kann jedoch mit Sicherheit zum Genre der Romanzen zugeordnet werden. Ich finde es wirklich gut! Aubrey möchte einen Neuanfang hinlegen: Neue Stadt, neuer Job, neues Leben. Jedoch merkt sie schnell, dass daraus nichts wird, denn als sie auf ihrer Durchreise nach California dem unglaublich gutaussehenden wie auch überheblichen Australier Chance Bateman begegnet, kann sie eine gewisse Anziehung nicht leugnen. Durch eine Panne wird Chance dann auch noch sozusagen ihr Reisebegleiter, da sie beide nach California müssen und es beginnt eine aufregende Zeit der beiden, die jedoch neben vielen tollen Erfahrungen, schreckhaften Ziegenböcken und neckhaften Gesprächen auch sehr viele Risiken birgt. Wie das Herz an jemanden verlieren, den man nur wenige Tage kennt. Oder nach einer heißen und leidenschaftlichen Nacht einfach zurückgelassen zu werden... Denn Aubrey sollte die Wahrheit über Chance und sein Verschwinden erst lange Zeit später erfahren... Der Schreibstil kam mir kaum vor wie von zwei Autoren geschrieben, zumal es beide Sichten, also die von Aubrey und Chance gab, was mir wirklich gut gefiel. Der Wechsel kommt vielleicht etwas abrupt, aber trotzdem waren die Seiten schneller vorbeigeflogen als man wollte und vor allem Humor konnte mich richtig für ihn einnehmen. Ein bisschen Kitsch darf man auch erwarten, wie auch eine Zerrissenheit der Gefühle. Es ist eine etwas andere Liebesgeschichte als man von dem Genre kennt und das fand ich echt gut! Man lernt auf der Reise mit den Charakteren selbst Aubrey und Chance kennen und ich kann nicht verleugnen, dass man sich auch ziemlich in Chance und Aubrey verlieben muss, so sind die beiden sehr authentisch und sympathisch dargestellt. Ich habe mit den beiden mitgefiebert, auf ihrer Reise und auch danach als die wahre Realität einen eingeholt hat. Man musste sich quasi ein Happy End für die beiden wünschen. Ich habe das Buch aus purem Zufall gefunden und wurde beim Lesen auch ganz sicher nicht enttäuscht! Ich mochte die Atmosphäre des Buches sehr, die verspielte erste Hälfte, aber auch die etwas ernstere zweite Hälfte, auch wenn ich die Reise in der ersten Hälfte an sich einen Ticken besser fand, einfach weil mir die Entwicklung von Aubrey in der zweiten Hälfte etwas missfallen hat und es mehr Humor gab. Die Handlung an sich (und vor allem der Ziegenbock!) ist wirklich gut, mal anders und vor allem in der zweiten Hälfte richtig süß, nur ging mir das Ende vielleicht ein bisschen wieder zu sehr in das Klischeehafte, aber mit dem Ende an sich bin ich dann doch sehr zufrieden. Ich bin definitiv gespannt auf die folgenden Bände der Reihe! Ich vergebe für Chance & Aubrey 4-4,5****!
Ira S
Auf dem Cover erkennt man einen gut gebauten Mann im Hemd, was mir ja immer gut gefällt. Dadurch, dass man das Gesicht des Mannes nur erahnen kann, kann man hier der Fantasie freien Lauf lassen. Es ist dunkel, dabei sinnlich und verlockend. Aubrey ist jung und hat ein gebrochenes Herz! Bereit für einen Neuanfang beginnt sie einen neuen Job in einer für sie neuen Stadt. - Dass ihre Reise dorthin aber so prickelnd und umkrempelnd sein wird, als sie Chance, der ihren Platten wechselt mit nach Kalifornien mitnimmt, hätte sie wahrscheinlich nie zu Träumen gewagt. Als ihre Gefühle für ihn größer werden, ist er aber plötzlich einfach verschwunden. Doch warum nur? Meine Meinung: Dies ist mein zweites Buch von [Vi Keeland]. Und da ich schon von "Bossman" mehr als begeistert war, habe ich mich riesig auf ihre gemeinsames Werk mit [Penelope Ward] gefreut. Und auch hier hat mich der zum Schießen humorvolle Schreibstil absolut überzeugen können, die Seiten sind nur so geflogen. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, der Erste aus Aubreys Sicht, der zweite aus der von Chance und der dritte wieder Aubreys Sichtfeld. Meiner Meinung nach auch nötig, damit man beide Sichtweisen versteht. Ich finde nur dass es noch öfter hätte wechseln können, da mir bei einigen Szenen Aubreys Gedankengänge wichtig gewesen wären. Mir persönlich hat ihre Sicht viel besser gefallen, da Chance so viel mysteriöser erschienen ist. Für mich sind es sehr interessante Protagonisten gewesen, da beide abgrundtief unterschiedlich sind. Aubrey ist stets durchgeplant und ziemlich steif. Ja und Chance dagegen ist humorvoll, genießt jeden Moment und hilft Aubrey ihren "Stock" zu entfernen. Mir hat es sehr gefallen die beiden bei ihrer Reise nach Kalifornien zu begleiten, zuzusehen wie ihrer Gefühle bzw das Verlangen stetig gewachsen ist und natürlich auch den Grund für sein Verschwinden zu erfahren. Das alles und Chances Bemühungen Aubrey zurück zu gewinnen, haben mich gepackt, so dass ich das Buch einfach verschlungen habe. Am besten hat mir aber ihre gemeinsame Fahrt und die Erlebnisse die sie dabei erlebt haben gefallen. Und natürlich das süße Ziegenböckchen Pixy, die ihre Verbindung nur gestärkt hat und für manche Lacher gesorgt hat. Weniger hat mich der Teil überzeugt, der aus Chances Sicht geschrieben ist, einfach da es für mich sehr in die Länge gezogen und oft flach war, sich oft geähnelt hat und ich das Gefühl hatte ihm sei nur eine gewisse Sache wichtig. Fazit: [One more Chance] ist allem in einem ein sehr humorvoller Liebesroman, der einem sofort gute Laune verschafft und sich, da dieser keinen großen Tiefgang hat auch prima Zwischendurch-Lektüre eignet. Ein häufigerer Sichtwechsel der Protagonisten hätte das Buch für mich aber viel besser gemacht!
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