Die Strategie der nuklearen Abschreckung ist nicht neu, doch haben sich ihre Konstellationen verΓ€ndert: Die BipolaritΓ€t wΓ€hrend des Kalten Krieges ist einer MultipolaritΓ€t gewichen; das macht Abschreckungsstrategien per se unsicherer. Nichtsdestotrotz erleben alte GroΓmachtrivalitΓ€ten und die nukleare Abschreckung eine Renaissance. Mit der Weiterentwicklung βkleinerβ taktischer Nuklearwaffen scheinen begrenzte Atomkriege fΓΌhrbar, womit ihre Wahrscheinlichkeit zunimmt. Zugleich stagnieren RΓΌstungskontroll- und AbrΓΌstungsverhandlungen. Diese Entwicklungen geben den AnstoΓ, die nukleare Abschreckung erneut in den Blick zu nehmen. Der Band reflektiert ihre Voraussetzungen und Risiken und hinterfragt die TragfΓ€higkeit der KomplementaritΓ€t der Heidelberger Thesen als friedensethische Kompromissformel fΓΌr unsere heutige Zeit.