Das Interesse fรผr die Physiologie und Pathologie der Nรคgel nimmt innerhalb der Dermatologie einen nur bescheidenen Raum ein, und viele Probleme warten noch auf eine Lรถsung. Entgegen aller Vermutung sind Nagelaffektionen nicht selten, besonders nach Bekanntwerden der ersten Erfolge der Griseofulvin-Therapie sahen sich viele Patienten veranlaรt, รคrztlichen Rat fรผr Nagelerkrankungen zu suchen, die sie sonst unbe achtet gelassen hรคtten. Unter den wenigen Verรถffentlichungen รผber die Hรคufigkeit von Nagelerkrankungen finden sich die Angaben von O'DoNovAN (1938), wonach unter 6894 Patienten, die 1937 im London Hospital erstmalig untersucht wurden, nur 21 Patienten wegen Erkrankung der Nรคgel gekommen waren. Das eigene Beobachtungsgut erstreckt sich auf 794 Patienten, die in den letzten 7 Jahren verschiedene poliklinische Abtei lungen konsultiert hatten. Eine Zusammenstellung und Trennung in einzelne diagnostische Untergruppen findet sich in den Tabellen 1 und 2. Tabelle 1 Chronische Paronychie 244 Onychomykose 170 Miรbildungen nach Trauma 124 Psoriasis 77 Periphere Kreislaufstรถrungen 77 Ekzeme 17 Erworbene Nagelerkrankungen 57 Entwicklungsstรถrungen 28 Tabelle 2 Die Gruppe der erworbenen Nagelerkrankungen lรครt sich weiter auf teilen in: Onycholyse (idiopathisch) 15 Tumoren im Nagelbereich 12 Akute Paronychie 7 Lichen ruber pI anus 7 Mediane Nageldystrophie 4 Andere Ursachen 12 Diese Arbeit beruht zumeist auf persรถnlicher Erfahrung, lediglich das Kapitel 8 wurde unter weitgehender Zuhilfenahme der Literatur VIII Einfรผhrung geschrieben. Dabei stehen praktische Gesichtspunkte im Vordergrund, um zu zeigen, wie Nagelerkrankungen diagnostiziert und รคtiologisch in wesentlichen Punkten abgeklรคrt werden kรถnnen.