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Cindy M
Wir begleiten den forensischen Finanzprüfer Ed Dante auf der Suche nach einem unermesslichen Schatz. Ob er dafür der Richtige ist, weiß er selbst nicht so genau. Schließlich hat er wenig Ahnung von Kryptowährungen und angrenzenden Themen wie Programmieren, Codes, Skripten, Hacking, Bots, Klickfarmen etc.. Zum Glück aber hat er Kontakte. Seine Wegbegleiterin zum Beispiel kann ihn bei diesen Themen fabelhaft weiterhelfen. Sie ist eine begabte Hackerin, kennt alle Trends der Cybernerds, ist Teil der Krypto-Community und erklärt Dante und somit auch den Leser*innen diese ganz eigene Welt. Dante ist ein älterer Brite mit nicht unwesentlicher Vergangenheit. Er hat eine Leidenschaft für Tee, Drinks und Punkmusik. Er verabscheut Waffen. Leider ist es mir an einigen Stellen des Buches aufgestoßen, dass er gedanklich sehr sexistisch ist. Sobald er eine Frau sieht wird erstmal ihr Äußeres kommentiert und das zum Teil sehr respektlos. Daher ein Stern Abzug. Ansonsten finde ich es sehr geschickt, dass der Autor einen recht unwissenden Ermittler als Protagonisten wählt, dem viele Aspekte nicht gleich klar sind. So können auch Leser*innen, die nicht so viel Ahnung von der Materie haben gut mitkommen und parallel zum Protagonisten neue Erkenntnisse gewinnen. Beispielsweise über Transnitrien, die Rolle Nordkoreas in organisierten Hacks oder welches Tier auf den ersten griechischen Münzen abgebildet war. Dieser Thriller ist etwas für Rätselfans und eher nichts für diejenigen, die auf sehr viel Action aus sind. Die Spannung ist vorhanden, lauert aber eher im Hintergrund. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht die Spurensuche zu verfolgen und die Seiten sind im Nu verflogen. Auch der Humor hat mir absolut zugesagt. So beschreibt Dante beispielsweise einen "Park" in New York als "homöopathisch bemessene Rasenfläche" oder spielt seinen Alkoholismus wie folgt runter: "Price bestellt Ananassaft, Dante ebenfalls, nur dass in seinem zusätzlich Wodka, Pfirsichlikör und Preiselbeernektar hinein sollen.
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Constanze
Da Kryptowährungen momentan in aller Munde sind und ich mich dafür interessiere, hat mich dieses Buch neugierig gemacht. Dazu noch das Versprechen, eines „raffinierten literarischen Thrillers über die neue internationale Finanzwirtschaft“. Dante, als Ex-Banker in der letzten Krise gerade noch davongekommen, verdient seine Brötchen nun als Privatermittler in Finanzangelegenheiten. Irgendwie kommt er ziemlich abgehalftert rüber, mit seinem Alkoholkonsum und Weltbild, so als hätten klassische Exemplare aus dunklen Hinterzimmern als Vorbild gedient. Wirklich viel Ermittlungsarbeit leistet er in meinen Augen auch nicht. Die Hauptarbeit machen andere, u. a. die Bloggerin Mercy oder andere „Zufalls-“Bekanntschaften auf seiner Schnitzeljagd. Auch wenn diese ihn um die halbe Welt führt, so kommt sie an Exemplare z. B. aus der Feder eines Dan Brown nicht heran. Es fehlen klar die andauernde Spannung, überraschende Wendungen, Tempo. Statt Nervenkitzel und Mitfiebern gibt es einen ziemlich geradlinigen Kriminalfall. Dass am Ende versucht wird, das mit einem großen Actionspektakel wettzumachen, wirkt dann nur deplatziert. Daneben steckt in dem Buch viel Fachwissen über die Kryptoszene, die Finanzwelt und globale Zusammenhänge. Da Dante auch ein No-Coiner ist, werden diesen Themen auch für Laien verständlich vermittelt. Allerdings reißt dadurch öfter der Lesefluss, da ich mich dabei ertappt habe, noch mehr zu einzelnen Aspekten zu recherchieren, als weiter beim Buch zu bleiben. Fürs Lesen eines „Thrillers“, kombiniert mit Sachbuch, hätte ich mir von der Sprache mehr Niveau erhofft. Sie kommt oftmals sehr flapsig daher (z. B. zig Wiederholungen von „was auch immer“ oder „wer auch immer“) und wirkt unpassend. Dass dann am Ende auch noch einige Stränge offen bleiben, sorgt zusätzlich dafür, dass meine Erwartungen ans Buch nicht erfüllt wurden. So nur 3,5*, gestützt durch den Sachbuchteil.
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S. L.
ch besitze keinerlei Vorkenntnisse, was die Kryptowährung betrifft. Ich wusste nur, dass es eine digitale Währung ist, die mir suspekt vorkam. Der Autor schafft es aber, dass man als Laie zu Beginn gut mitkommt, denn sein Protagonist Ed Dante weiß genauso wenig und muss vieles auch erklärt bekommen. Im Fokus des Geschehens steht Privatdetektiv Ed Dante, der das hinterlassene Vermögen des Start-up-Unternehmers Gregory Hollister aufspüren soll. So taucht man gemeinsam mit Dante in die Welt der Kryptowährung ein und macht sich auf die Schatzsuche. Der Autor spricht hier ein topaktuelles Thema an und man merkt, dass er sich bei der Recherche viel Mühe gegeben hat. Die Jagd ist sehr ausgeklügelt geschildert. Ich fand die Geschichte jedoch sehr schwer und zäh zu lesen. Für einen Thriller fehlte mir die rasante Entwicklung der Dinge, die Action und die dauerhafte Spannung. Ich würde das Buch eher als Kriminalroman sehen, denn weite Strecken wird von Dante eher nachgeforscht und Fakten gecheckt. Am Ende fliegen einem die Finanzbegriffe nur so um die Ohren und mir hat danach der Kopf geschwirrt. Für alle die sich für das Thema Kryptowährung interessieren, ist das Buch sehr interessant geschrieben und man erfährt wirklich viele wissenswerte Fakten. Ich nehme mit, dass es zwei Seiten der Medaille gibt und das Gebilde digitale Währung sehr fragil und angreifbar ist. Für mich ist diese Welt der Finanzen und Geldpolitik nichts.