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Mary Sophie
Die Geschichte beginnt stark und ich empfand sie von der ersten Seite an als sehr interessant und mitreißend. Im Grunde trägt der Beginn dazu bei, dass man direkt weiterlesen und sich in die Geschichte vertiefen möchte. Ich mochte sowohl die Personenzeichnung, als auch das Setting und die allgemeine Situation gestaltete sich als interessant und oft auch spannend. Schließlich lässt sich nur schwer sagen, wie die Handlung weitergehen wird und mit welchen Problemen und Sorgen die Figuren im Folgenden noch zu kämpfen haben werden. Trotzdem ließ sich meiner Meinung nach irgendwann ein kleiner Abfall der Spannung spüren. Ich hatte zu diesem Moment zwar immer noch viel Interesse an der Geschichte, jedoch empfand ich sie nicht mehr als ganz so mitreißend, wie noch zu Beginn. Die Spannung hat definitiv nachgelassen, weshalb sich mein anfangs komplett positiver und begeisterter Eindruck ein klein wenig geändert hat. Im Roman werden unterschiedliche Erzählperspektiven gewählt. Vor allem die weiblichen Mitglieder der Familie Haynbach kommen zu Wort und schildern ihre Sicht der Dinge. Im besonderen Vordergrund steht Viktoria, die ältere Tochter von Claire und Helmut. Sie erhält den meisten Platz, um sich vorzustellen und um ihre Gedanken und Gefühle zu schildern, die anderen Figuren sind ihr etwas untergeordnet. Ich finde, dass sich die Geschichte dadurch ganz wunderbar abwechslungsreich gestaltet. Immer wieder lernt man neue Perspektiven kennen, man erhält einen umfassenden Blick auf die Figuren, aber auch auf die allgemeine Situation und daher kann man sich ein rundes Bild von den Ereignissen machen. Ganz besonders gut gefällt es mir, wie viele Einblicke es in die Gedanken und Emotionen der Personen gibt. Dadurch werden sie lebendig und es ist besser möglich, ihre Handlungen und Aussagen nachzuvollziehen. Vor allem anhand der Lebensweisen und den Einschränkungen, die mit dem Kriegsende, sowie der Inflation einhergehen, werden historische Details an den Leser vermittelt. Anhand derer kann man gut schauen, was die Menschen zu der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt hat und mit welchen Problemen sie sich herumgeschlagen hat. Und auch die Auswirkungen auf den Menschen, seine Psyche und sein Denken nach all den Ereignissen, die er erlebt hat, werden gut dargestellt. Die Protagonisten empfand ich als gut und meist auch sympathisch. Sie haben interessante Wesen erhalten, die sich im Verlauf entwickeln und natürlich dargestellt wurden. Ihnen wurden Charakterzüge verliehen, die einen guten Eindruck hinterlassen und ich mag es, wie vielfältig ihre Interessen sind. Dadurch entstehen abwechslungsreiche und spannende Charaktere, bei denen man nur selten einschätzen kann, was sie als nächstes tun werden und welche Entscheidungen sie treffen. So können sie immer mit überraschenden Handlungen aufwarten und es wird mit ihnen nie langweilig, Besonders Viktoria mit ihrem Auftreten und ihrem starken Willen hat mich überzeugt. Ich finde es bewundernswert, wie sie die Zügel in die Hand genommen hat und sich um sämtliche Belange kümmert. Sie hat feste Pläne und Ziele und findet immer Wege, um diese zu verwirklichen. Dabei zeigt sie aber auch mal eine verletzliche und emotionale Seite, sodass Viktoria besonders lebendig wirkt. Sie stellt einen tollen Frauencharakter dar, den ich richtig gern mag! Fazit Meine Hoffnungen, dass mich dieser zweite Band noch mehr überzeugen kann, wurden erhört. Er hat mir besser gefallen als der Auftakt, vor allem empfand ich die Personen als angenehmer, sympathischer und lebendiger. Und auch die Handlung konnte mich überzeugen, ich habe das Buch gerne in die Hand genommen um weiterzulesen und ich bin mit der gesamten Geschichte zufrieden. Ab und an empfinde ich einige Punkte nicht ganz ausgereift, jedoch hat das meine Lesefreude nicht beeinflusst und ich freue mich bereits sehr auf den dritten Band und ich bin gespannt, was noch alles geschehen wird!
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