Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-UniversitÃĪt Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: HS: Luther und die deutsche Sprachgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Passen Predigt und Rhetorik Þberhaupt zusammen? War Luther nicht ein Mann, der seine Sprache als schlicht und volksnah beschrieb? Wie passt hier die Rhetorik ins Bild? Festzuhalten ist, dass die Rhetorik nicht zu allen Zeiten hoch geschÃĪtzt wurde. Es gab schon immer viele verschiedene Meinungen dazu, wie eine gute Rede auszusehen hat, oder was den idealen Redner ausmacht. Ãber die Jahre verÃĪnderten sich die Vorstellungen, Theorien wurden abgewandelt, aber auch lÃĪngst verdrÃĪngt Geglaubtes wieder aufgegriffen und neu verarbeitet. So auch in der Reformationszeit. In dieser Zeit wurde der Buchdruck erfunden und die humanistische Bildung begann FrÞchte zu tragen. Humanistische Gelehrte gingen zurÞck zu den Quellen und zwar zu denen der griechischen und rÃķmischen Antike. Im Zuge dessen wurde auch die Rhetorik wiederbelebt. Aber hatte diese humanistische Gelehrsamkeit auch fÞr einen Theologen wie Luther Bedeutung? Stand auch er in der Tradition der Rhetorik? Die soll in der folgenden Arbeit genauer betrachtet werden. Es soll herausgearbeitet werden, wie Luthers VerhÃĪltnis zur Rhetorik war. Zuerst soll er grob in den geschichtlichen Kontext der Rhetorik eingeordnet und in den Bezug zur klassischen Rhetorik gestellt werden. Da man bei Luther nicht nur einseitig die sprachliche Komponente seines Schaffens betrachten kann, sondern immer auch die theologische Dimension eine entscheidende Rolle spielt, soll dann sein VerstÃĪndnis vom Wort Gottes betrachtet werden, das die theologische Basis seiner Rhetorik bildet. Als nÃĪchstes wird betrachtet, wie sich diese Vorstellungen in Luthers RedetÃĪtigkeit dann tatsÃĪchlich auswirken. Hierbei soll vor allem die Predigt untersucht werden. Nun soll noch auf eine Besonderheit der Rhetorik in der Reformationszeit eingegangen werden, die auch Luther und seine Predigt entscheidend prÃĪgt. Hierbei spielt die ebenfalls klassische Disziplin der Dialektik eine Rolle, die schon in der Antike in einem engen VerhÃĪltnis zur Rhetorik stand, und deren Rolle zu Luthers Zeit neu gestaltet wird. Zum Schluss wird die Rolle der Rhetorik in der heutigen Zeit noch einmal ins Blickfeld rÞcken. Es soll hier die Verbindungslinie von Luthers, durch seine christliche Rhetorik geprÃĪgte, PredigttÃĪtigkeit zur Homiletik heute gespannt werden.