Die LandstraÃe nach Prag fÃŧhrt durch das Dorf Lidice. Es ist ein schÃļner Sonntagmorgen im FrÃŧhling. Die meisten Einwohner ergehen sich drauÃen. Der älteste Teil des Dorfes umrandet in Winkeln und Ausbuchtungen launisch die StraÃe, die keine Verbreiterung zuläÃt, auÃer, die alten Häuser, HÃļfe, Gärten wÃŧrden abgerissen. An dem einen Ende steht aus Urzeiten die Dorflinde mit weiter Krone und jungem Laub. Die Wiese dahinter ist von Gänsen bevÃļlkert, der Teich, auch ein Gemeindegut, von Enten. Auf den Bänken im Umkreis der Linde sitzen Frauen, die zerarbeiteten Hände liegen im SchoÃ, die Stimmen sind laut, die GemÃŧter sonntäglich still. Sie tragen bunte Stoffe. Hell gekleidete, blonde Kinder spielen. Das andere Ende der bebauten StraÃe wird von der längst schon geschlossenen Tankstelle bezeichnet. Die Mitte bildet die gestreckte weiÃe Front des Wirtshauses, zu seinen Seiten Ãļffnen sich Lauben aus GeiÃblatt, Rosen, wildem Wein. Zwischen Linde und Tankstelle halten und gehen die Männer von Lidice, alte und junge, die Mehrzahl sind Bergarbeiter in mÃļglichst farbigen AnzÃŧgen, da die Woche Ãŧber ihre Tracht dunkel ist. Die anderen Leute, Bauern, Gewerbetreibende, Handwerker, bewohnen die angrenzenden Häuser oder nächsten GehÃļfte. Jede Gruppe hat spannende Neuigkeiten zu besprechen, ohne daà jemand seine Erregung hervorkehrt. Jenseits dieser kleinen Ansammlung von Trachten und Gesichtern, Ãŧber den blÃŧhenden BÃŧschen, keimenden Obstbäumen, Vorväterbehausungen im GrÃŧnen, erhebt sich die Landschaft. Vom Dorf aus links erscheint droben die kahle schwarze Platte der Kohlengruben, die aufgereihten Arbeiterhäuser haben dort den grellsten Anstrich, je rauchiger die Luft, die sie umgibt. Hinter dem letzten Rauch, nicht weniger dunkel als er, verschwimmt der Umrià eines Waldes. Aus der Gegend der Linde sind Wege gesenkt nach dem Tal und seinen Fruchtfeldern. DrÃŧben, rechts des Dorfes, wird der Blick begrenzt von heiteren HÃŧgeln, die wohlhabenden Villen lehnen an ihnen. Der Himmel ist nach dieser Richtung hoch und mildblau. Freie Zwischenräume der Landschaft zeigen weithin kurze Strecken der FahrstraÃe. Dies ist eine kleine Welt, wie sie dastand, bevor sie unterging, ein bÃļhmisches Dorf, Abrià tschechischen Lebens, aller Arbeit und MÃŧhe der vielen Geschlechter und dieses letzten. Es enthält die menschlichen Leidenschaften, dazu den einheimischen Witz. Ihm fehlen sowenig die Narren wie die Nachdenklichen und Belasteten, wer wäre nicht belastet, wo der Feind im Land Ãŧber jede ...