Dienstleistungsbesatz als Messgröße zentralörtlicher Funktion: Geographie des tertiären Sektors

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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Geographie), Veranstaltung: Proseminar Geographie, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es gibt zahlreiche Versuche, Dienstleistungen abzugrenzen, zu definieren oder zu gliedern“ (Gräf 2003:3). In Folge dessen ist eine Definition des Begriffs ‚Dienstleistung‘ in der Lite-ratur nicht einheitlich. Durch Zusammenführen literarischer Quellen sind Dienstleistungen nach der volkswirtschaftlichen Lehre ökonomische Güter, die sich vor allem durch Immate-rialität und fehlender Lagerfähigkeit der Produkte kennzeichnen (Frerich/Pötzsch 1975:5). Dienstleistungen unterscheiden sich von Sachleistungen dadurch, dass ein Interaktionsprozess zwischen Anbieter und Nachfrager stattfindet, d.h. beide Akteure treten in unmittelbaren Kon-takt zueinander (Henschel/Kulke 2004:47). Nicht die materielle Produktion oder der materiel-le Wert eines Endprodukts steht im Vordergrund, sondern eine von einer natürlichen oder einer juristischen Person erbrachte Leistung zur Befriedigung eines menschlichen Bedürfnis-ses (Leser et al. 2005:155). „Schließlich gilt für den Vorgang der Erbringung der Dienstleis-tungen, dass hierfür ein relativ hoher Anteil menschlicher Arbeitsleistung erforderlich ist“ (Kulke 2006:23), sowie hohe Humankapital- bzw. Arbeitsintensität verlangt wird. Ein weite-res wesentliches Merkmal zur Differenzierung zwischen Dienstleistung und Sachleistung stellt das uno-actu-Prinzip dar, d.h. Produktion und Konsumption fallen zeitlich und räumlich zusammen (Gräf 2003:3, Kulke 2006:23). Das Wort ‚zentral‘ beinhaltet im thematischen Zusammenhang zwei unterschiedliche, aber inhaltlich zusammenhängende Kriterien: zum einen die Eigenschaft Mittelpunkt zu sein, und zum anderen die Eigenschaft Bedeutungsüberschuss zu besitzen. Letzteres kommt nach CHRISTALLER in einer Siedlung allerdings nur im Falle eines Bedeutungsdefizits an einer an-deren Stelle zu Stande (Heinritz 1979:13-14). Der ‚zentrale Ort‘ ist also gekennzeichnet durch seine funktionellen Beziehungen über den Raum hin (Schöller 1972:193).

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