Im letzten Heft hat die Begegnung mit verschiedenen Kรผnsten inspiriert. Nicht selten begegnet uns in Kรผnsten etwas, das wir nicht gleich einordnen, nicht gleich verstehen, nicht gleich ganz erfassen kรถnnen. Etwas Fremdes. "Fremd" ist dabei ein changierender Begriff. Gemeint ist das, was vom Vertrauten abweicht, das uns ungeplant widerfรคhrt, das beรคngstigt, in Frage stellt und zur Improvisation nรถtigt - kurz: die Begegnung mit Fremdem ist eine Grenzerfahrung. Zugleich sind es Erfahrungen des Fremden, die Neues entstehen lassen; kreative Antworten ermรถglichen; den Horizont weiten. In der biblischen Tradition erscheint der Umgang mit Fremden und mit dem Fremden von besonderer Bedeutung, an der sich โบGlaubenโน zeigt: "Der Herr beschรผtzt die Fremden" (Ps 146,9); "Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen " (Mt 25,35). Wie wir mit Fremdem und den Fremden umgehen, daran zeigt sich unsere Haltung. Hier liegt ein Heft in Ihren Hรคnden, das verschiedene Aspekte beleuchtet: der Umgang mit dem Fremdwerden des eigenen Kรถrpers; biblische Erfahrungen des Fremden und die Bedeutung des Fremden fรผr den Gottesbegriff; Pilgern als "sich-selbst-fremd-gehen"; Milieufremdheit in der Kirche; Fremde und die Grenzen der Verrechtlichung der Gastfreundschaft und das inspirierend Fremde.