Hegesipp

· Vandenhoeck & Ruprecht
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85
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Von den fünf Büchern Hegesipps, eines christlichen Schriftstellers aus dem 2. Jahrhundert, existieren nur noch wenige Fragmente, vor allem in der "Kirchengeschichte" des Euseb von Cäsarea. Die Bruchstücke sind besonders bedeutsam, weil Hegesipp ein ungewöhnliches Interesse am Schicksal der Verwandten Jesu erkennen lässt. So erzählt er, dass Jakobus, der Bruder Jesu, von der Spitze des Jerusalemer Tempels geworfen, danach gesteinigt und schließlich totgeschlagen worden sei. Außerdem weiß er zu berichten, dass Kaiser Domitian zwei Enkel des Herrenbruders Judas verhört habe. Die Zerstörung der Kircheneinheit durch die "Falschchristusse", "Falschpropheten" und "Falschapostel" seiner eigenen Zeit führt Hegesipp auf einen gewissen Thebutis zurück. Dieser habe begonnen, die jungfräuliche Kirche zu verderben, weil nicht er, sondern ein Cousin Jesu namens Symeon als Bischof eingesetzt worden sei. Neben den Fragmenten, die von den Jesusverwandten handeln, hat die Notiz Hegesipps über seinen Besuch der römischen Gemeinde seit jeher zu Kontroversen der Ausleger geführt. Das Gleiche gilt für einen Ausspruch Hegesipps, der ein Wort des Apostels Paulus zu kritisieren scheint. Bemerkenswert ist ferner Hegesipps Hinweis auf Antinous, den Liebling des Kaisers Hadrian. Nach einer instruktiven Einleitung übersetzt und erläutert Frank Schleritt in diesem Büchlein sowohl die Zitate aus dem Werk Hegesipps als auch die Texte, in denen Euseb und andere Autoren über Hegesipp berichten.

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Dr. theol. Frank Schlerrit ist Referent des Studiendekanats der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen.

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