In "Evoe!", einem dramatischen Spiel in fÃŒnf AufzÃŒgen, offenbart sich die Verfasserin als echte vollblÃŒtige Dichterin, in deren Schöpfung sich Form und Inhalt zu einem Kunstwerk ersten Ranges vereinen. Reiche, ÃŒppige Bilder, die trotz aller Plastik nie ÃŒberladen oder affektiert erscheinen, ÃŒberranken das GeÀst der Dichtung, die in Rom zur Zeit Leos X. spielt, mit einem farbenschönen, duftigen Blumenflor. Die Handlung gestaltet sich gerade nicht zu einem Gewebe spannend und bunt durcheinander laufender FÀden, die am Schluss sich in ÃŒberraschendem Effekt lösen, sondern lÀuft schlicht in schlichten Szenen dahin. Die Geschehnisse gruppieren sich um das Liebespaar Peregrino Felicia und um den edlen Colonna; die reine, abgeklÀrte Harmonie eines antiken Bauwerks zeichnet die Szenenfolge in hohem Grad aus. Zur AuffÃŒhrung eignet sich das Drama allerdings nicht, und es ist wohl auch nicht in dieser Absicht geschrieben worden. Aber es bietet gerade als Buchdrama mit seiner stillen, ruhigen Schönheit fÃŒr den Feiertag einer genieÃenden Seele eine Perle erhabenster Unterhaltung.