Die geistigen Epidemien

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Hellpach war 29 Jahre alt, als er seinen Essay veröffentlichte. Sein Interesse galt damals dem Wechselspiel zwischen Psychopathologie und Sozialpathologie, nämlich der Frage, wie es zur geistigen Epidemie, psychischen Ansteckung kommen kann. Für ihn waren Soziologie und Psychologie grundlegend für die Medizin und insbesondere die Psychiatrie, um Krankheitsursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu erkennen. Die vorliegende Schrift stellt eine sachkundige Momentaufnahme der Situation um 1900 aus sozialpsychologisch-psychiatrischer Sicht dar. Sie ist als eine Dokumentation zu lesen, die uns Aufschluss über die geistige Situation jener Zeit geben kann. Die Publikation in Martin Bubers Schriftenreihe ist bemerkenswert. Buber, ein Jahr jünger als Hellpach, stand damals wie dieser am Anfang seiner wissenschaftlichen und schriftstellerischen Laufbahn.

O autorovi

Willy Hellpach (1877-1955) war Arzt, Psychologe, Journalist, Politiker. Er promovierte 1899 in Psychologie bei Wilhelm Wundt in Leipzig und 1903 in Medizin bei dem Psychiater Franz Nissl in Heidelberg. Nach seiner psychiatrischen Ausbildung u. a. bei Emil Kraepelin in Heidelberg und Hermann Oppenheim in Berlin praktizierte er als Nervenarzt in Karlsruhe und habilitierte sich 1906 an der dortigen Technischen Hochschule. Im selben Jahr erschien seine Schrift "Die geistigen Epidemien" als Band 11 in der von Martin Buber (1878-1965) herausgegeben Schriftenreihe "Die Gesellschaft. Sammlung sozialpsychologischer Monographien".

Heinz Schott, Dr.med. Dr.phil., Professor für Geschichte der Medizin, leitete von 1987 bis 2016 das Medizinhistorische Institut der Universität Bonn.

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