Das meist diskutierte Politikwerk seiner Zeit. Auch heute noch missverstanden, umgedeutet, fehlinterpretiert und missbraucht.
Unsterblich in seinem verlegerischen Eifer wurde der franzรถsische Arzt Gustave Le Bon (1841-1931) durch ein Buch "Die Psychologie der Massen" โ Siegmund Freud und Max Weber zรคhlten zu seinen Bewunderern. Aber auch Hitler und Gรถbbels sollen sich hier ihre Blaupausen zur Manipulation der Massen verschafft haben.
Le Bon kรคmpft mit den Waffen der Freiheit: Aufklรคrung und Intellekt - gegen die Barbarei der Masse, die, einmal auf den Weg gebracht, nichts aufhalten kann. Er beklagt den "auรerordentlichen geistigen Tiefstand der Massen", ihre Triebhaftigkeit, ihren Hass, ihre Wankelmรผtigkeit, ihre Manipulierbarkeit.
Die Politik als Theater, als Schauspiel, als emotionale Inszenierung war Le Bon zuwider. Als radikaler Demokrat, liberaler Freigeist, als Mensch der Vernunft musste Le Bon an den Auswรผchsen der Jahrhundertwende 19/20 verzweifeln: Kriege, Massenpsychosen, Aberglauben, Rassenwahn allenthalben.
Prophetisch waren seine (nun รผber 100 Jahre alten) Worte zu den Massenmedien: "... Welches Blatt wรคre heute reich genug, seinen Schriftleitern eigne Meinungen gestatten zu kรถnnen? Und welches Gewicht kรถnnten diese Meinungen bei Lesern haben, die nur unterrichtet oder unterhalten werden wollen und hinter jeder Empfehlung Berechnung wittern?..." โ Hรถrt man daraus nicht das "Lรผgenpresse"-Grรถlen in Dresden?
Kein Buch zur politischen Welt war jemals so zeitlos.
Null Papier Verlag