Grundlegendes zur Frage, inwieweit Schriftsteller eine Autorenperson inszenieren und wie das bei der Analyse der Werke zu berÃŧcksichtigen ist. Die Frage, welche Rolle der Autor bei der Analyse literarischer Texte zu spielen hat, zählt in den Literaturwissenschaften zu den umstrittensten. Ist er als empirischer Autor in Rechnung zu stellen, oder reduziert sich sein Name auf eine bloÃe Autorfunktion? Im Spannungsfeld dieser wiederkehrenden Frage wird in diesem Buch ein differenziertes Verständnis vom Ãļffentlichen Erscheinungsbild des Autors entfaltet. Methodisch orientiert sich die Disposition des Bandes an Boris TomaÅĄevskijs Konzept der Âģbiographischen Legende"; verstanden als eine diskursiv geschaffene Autorpersona, die zwischen medialer Ãffentlichkeit und Werk vermittelt. Ein solcher Zugang erlaubt, die biografische Legendenbildung als eine auf das literarische Werk abgestimmte Praxis zu untersuchen, und liefert somit Ansätze, um das von der Literaturwissenschaft oftmals tabuisierte Verhältnis von Autorbiographie und Werk neu zu bewerten. Eine Einleitung der Herausgeber sowie ein ResumÊ etablieren das Konzept der Autorlegende und ordnen die Einsichten der vorwiegend zum 20. Jahrhundert verfassten Einzelanalysen in die zuletzt wieder erwachte Autorschaftsdebatte ein. Mit Beiträgen zu Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Peter Handke, Hugo von Hofmannsthal, Franz Kafka, Thomas Mann und B. Traven.