Seit einem Paradigmenwechsel in Griechenland um 400 v. Chr. wird der Mensch als Produkt der Zusammensetzung von KÃļrper und Seele verstanden. Zwischen ihnen wurde der ohne Beistand von Sehen und Tasten spÃŧrbare Leib vergessen, zu dem Schreck, Angst, Schmerz, Hunger, Durst, Wollust, EntzÃŧcken, MÃŧdigkeit, affektives Betroffensein von GefÃŧhlen, gespÃŧrte Bewegung und Richtungen (wie der Blick) gehÃļren. Das damals Vergessene wird hier ans Licht gezogen und mit neuen Begriffen durchleuchtet. Das betrifft die Eigenart der Ausdehnung und Dynamik des Leibes. Die leibliche Dynamik erweitert sich zur leiblichen Kommunikation, der Grundform der Wahrnehmung und sozialer Kontakte. AnschlieÃend wird die Bedeutung des Leibes in vielen BezÃŧgen erÃļrtert: als Grundlage des Personseins, als Resonanzstätte fÃŧr GefÃŧhle als ergreifende Atmosphären, als prägende Kraft in Kunst und Geschichte, als Faktor der Strukturen von Raum und Zeit, ferner mit Bezug auf die Seelenvorstellung und den KÃļrper. Eine Skizze der Stationen des Denkens Ãŧber den Leib als Thema von Homer bis zur Gegenwart schlieÃt das Buch.