Der Fall Deruga: Kriminalroman

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Eine exhumierte Leiche, ein Giftmord und ein geschiedener Arzt bilden das Gerüst für Ricarda Huchs 1917 erschienenen und später verfilmten Kriminalroman.

Der Arzt Deruga steht vor Gericht. Er soll seine von ihm geschiedene Frau mit Curare ermordet haben. Als Alleinerbe des Opfers ist er natürlich verdächtig. Aber der Fall ist längst nicht so klar, wie er sich zunächst darstellen mag. Vor Gericht wird die Wahrheit Schicht für Schicht freigelegt. Und es scheint, als sei das Urteil der Gesellschaft gegen den Arzt vorschnell getroffen.

Marcel Reich-Ranicki schrieb, dass „Der Fall Deruga“ zu den literarisch beachtlichen Büchern gehörte, die ihn in seiner Jugend beeindruckt hätten. [Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 3. Februar 2008]

1938 veröffentlichte die UFA eine Verfilmung des Romans. Franz Peter Wirth verfilmte den Roman unter dem Titel „... und nichts als die Wahrheit“ im Jahr 1958 mit O. W. Fischer und Marianne Koch.

„Der Roman ist bis heute lesenswert. ... Die Autorin gestaltet den Prozess als eine Folge von literarischen Kabinettstücken, mit glänzenden Personenbeschreibungen, sehr unterhaltsam.“ [Jürg Scheuzger, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag 07.12.2014]

Dies sind also die Hauptgründe, die das Gericht bewogen haben, die Anklage auf Totschlag zu erheben. Es wird angenommen, dass Deruga seine geschiedene Frau aufsuchte, um Geld von ihr zu erbitten, beziehungsweise zu erpressen, und dass er sie bei dieser Gelegenheit, irgendwie gereizt, vielleicht durch eine Weigerung, tötete. Allerdings scheint der Umstand, dass Deruga Gift bei sich gehabt haben muss, für einen überlegten Plan zu sprechen. Allein das Gericht hat der Möglichkeit Raum gegeben, der verzweifelte Spieler habe damit sich selbst vernichten wollen, wenn sein letzter Versuch misslänge, und nur in einem unvorgesehenen Augenblick der Erregung davon Gebrauch gemacht.

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Ricarda Huch (1864–1947) war eine deutsche Schriftstellerin, Dichterin, Philosophin und Historikerin. Ihr literarisches Werk ist äußerst umfangreich und von thematischer wie stilistischer Breite. So begann sie mit Gedichten, schrieb dann jedoch zunehmend Romane und vor allem historische Werke, die zum Teil episodenhaft zwischen Geschichtswissenschaft und Literatur angesiedelt sind. Zur Erinnerung verleiht Darmstadt alle drei Jahre einen Ricarda-Huch-Preis.

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