S. L.
Das Buch ist auf mehreren Zeitebenen aufgebaut. Zum einen die Gegenwart im Jahr 2015 als der Haustausch stattfindet und zum anderen geht die Handlung ins Jahr 2013 zurück, wo Caroline einen großen Fehler begeht und ihre Ehe mit Francis auf der Kippe steht. Zwischendrin kommt immer wieder der ominöse Wohnungsmieter zu Wort. Das Buch ließ sich echt gut lesen und beginnt erstmal sehr gemächlich. Lange Zeit habe ich überlegt, welchen Sinn das Gelesene ergeben soll. Ich war auch sehr oft verwirrt, weil ich nicht unterscheiden konnte zu wem Caroline spricht. Es sind Auszüge von Emails enthalten und dann kommen Gedankengänge der Protagonistin noch mit rein. Für mich ergab vieles erst mal gar keinen Sinn. Aber zum Ende hin wurde das Licht heller, denn die Autorin hat einen raffinierten Schachzug eingebaut, so dass man erst zum Ende hin überhaupt versteht, wie die Geschehnisse zusammenpassen. Rebecca Fleet ist ihr Debüt auf jeden Fall gelungen und hat gezeigt, dass ein Psychothriller ganz ohne Blut und Messer auskommen kann. Dieses Buch spielt sich wirklich nur auf psychologischer Ebene ab. Ich fand es sehr unterhaltsam und spannend, mit einer interessanten Hintergrundgeschichte. Sehr loben möchte ich auch die Haptik des Buches, da hat sich der Verlag was richtig schönes einfallen lassen!
Ein Google-Nutzer
Leider nur mäßig spannend - In der Ehe von Caroline und Francis kriselt es. Umso gelegener kommt ihnen da ein Angebot für einen Haustausch. Einfach einmal ein paar Tage zu verreisen und den Alltag mit all seinen Problemen hinter sich zu lassen, erscheint den beiden zunächst wie eine gute Idee. Doch kaum haben sie das neue Haus bezogen, entdeckt Caroline dort merkwürdige und äußerst verstörende Details. Der Blumenstrauß in der Vase oder auch eine CD, die Caroline sofort an einen Menschen in ihrer Vergangenheit erinnern, den sie eigentlich vergessen wollte. Stellt sich der Haustausch in Wahrheit als eine Falle heraus? Nachdem ich die Leseprobe zu „Das andere Haus“ gelesen hatte, war ich doch sehr gespannt auf diesen Psychothriller und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht. Leider lässt die Spannung nach dem starken Beginn dann doch schnell nach. Caroline macht in dem Haus zwar einige merkwürdige und für sie äußerst schmerzhafte Entdeckungen, aber sehr viel mehr Schockierendes passiert dann auch weiter nicht. Zwar enthält die Handlung einige unerwartete Wendungen, die dann noch einmal für ein wenig Spannung sorgen, doch die meiste Zeit plätschert die Geschichte leider nur vor sich hin. Auch die unterschiedlichen Charaktere blieben mir über weite Strecken der Handlung fremd. Weder Caroline noch Francis waren mir sonderlich sympathisch und es viel mir schwer, mich in ihre Gedanken hineinzuversetzen. Insbesondere Caroline hat mich irgendwann eher genervt, als dass ich mit ihr und ihrer Situation mitfühlen konnte. Insgesamt hat mich „Das andere Haus“ nicht wirklich fesseln können. Es handelt sich hierbei viel mehr um ein Familiendrama als um einen Psychothriller. Dafür haben mir leider die nervenzerreißende Spannung und der Thrill gefehlt. Schade, denn die Grundidee des Haustausches hätte meiner Meinung nach viel mehr Potenzial geboten. Von mir gibt es daher nur 3 von 5 Sternen.
Bianca Klemm
Wenn Dich Deine eigene Vergangenheit einholt Ein Haustausch. Das scheint perfekt für die angeschlagene Ehe zwischen Caroline und Francis. Ein paar Tage raus aus den eigenen vier Wänden, den kleinen Sohn bei Carolines Eltern lassen und das noch fast für lau. Das hört sich perfekt an. Doch kaum in dem Tauschhaus angekommen, bereut Caroline ihre Entscheidung. Das Haus strahlt eine seltsame Stimmung aus. Sehr kahl eingerichtet verrät es eigentlich nichts über seinen Besitzer. Doch irgendwie scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Bildet sich das Caroline vielleicht alles nur ein? War der Stress der letzten Zeit vielleicht einfach zu viel für ihre Nerven? Und dann gibt es da noch die seltsame Nachbarin namens Amber. Nach und nach erkennt Caroline, dass die Anspielungen und Taten mit ihrer Vergangenheit zu tun haben. Denn Caroline hütet ein Geheimnis, ein sehr abtrünniges Geheimnis. Doch wer steckt hinter diesen ganzen Anspielungen und wie kann Caroline damit umgehen? Natürlich möchte ich auch noch ein paar Worte zu diesem Erstlingswerk der Autorin schreiben. Manchmal habe ich beim Lesen echt die Luft angehalten. Das Böse lauert wie in einer Gewitterwolke und der Leser rechnet jeden Augenblick damit, dass der Orkan losstürmt. Die Autorin versteht es auch perfekt den Leser immer wieder auf eine falsche Spur zu lotsen. An vielen Stellen habe ich gedacht, ja jetzt habe ich es durchblickt. Tja, aber dann musste ich feststellen, dass es doch wieder anders ist. Es fällt sehr schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Ein Psychothriller, wie er sein sollte. Dafür kann ich gerne 5 Sterne geben!