GELEBTES LEBEN und 30 Jahre trocken: ...ein Alkoholiker erzählt seine Geschichte

· BookRix
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NIE WIEDER ALKOHOL trinken müssen und warum das damals vor 40 Jahren für mich ein Riesenproblem war....

Ja ja, ich höre sie schon wieder, die immer gleichen Moralapostel und ewigen Besserwisser. „Saufe halt nicht so viel und trinke weniger.“ Wenn dich aber die Sucht in ihren grausamen Krallen festhält, dann helfen solche dummen Allerweltssprüche nicht mehr. Dann bist du nur noch ein erbarmungsloses Stück Elend auf dieser Welt. Dann bist du nur noch Einer, den kein Mensch versteht und dem niemand zuhört. „Mach es halt so wie die Anderen, mal am Abend zum Fernsehen ein oder zwei Bierchen, dass schadet keinem.“ Ha ha ha, ihr Schlauberger und Spaßmacher, genau so lieben es die Verzweifelten und die an der Flasche-Hängenden. Ihr seit immer noch die Möchtegern-Helfer, die ja alles so perfekt genau wissen und die immer nur helfen wollen. Nichts gegen gutgemeinte Ratschläge, aber einen Süchtigen Ratschläge zu erteilen, ist so sinnlos, wie für den Todkranken seine eigene Lebensversicherung.

„Du bist doch selber Schuld an deinem Dilemma.“ „Hättest du doch auf mich gehört und auf das, was der Doktor gesagt hat.“ „Warum denn jetzt schon wieder am frühen Morgen Bier trinken.“ Wie ich doch diese ewigen Vorwürfe immer wieder schlucken musste ohne je ein Gegenargument zu haben. Nicht nur die geliebte Frau oder die Mutter, die Verwandtschaft, auch die Freunde und die Arbeitskollegen wussten es alle besser. Ich bin der Versager, der seinen Job verloren hat, der Gewissenlose, der im Vollrausch Auto fährt und der Feigling, für den man stets Lügen muss. Ich bin der willensschwache Trinker und „Niemand sollte sich wundern, wenn ich durch meine Sauferei einmal vor die Hunde gehe.“

Kein normaler Mensch, zumindest keiner der noch bei Verstand ist, kann es begreifen und noch viel weniger verstehen, dass ich nach einer feuchtfröhlichen Nacht, am nächsten Morgen schweißgebadet aufstehe und statt zu duschen, mir eine Flasche Bier hole und diese mit Ekel in mich hinein schütte. Aber das allerschlimmste dabei ist mein eigener Gedankengang. Ich selbst bin ja nicht verblödet oder gar unfähig mein Tun nicht zu begreifen, aber ich allein weiß in dieser Situation, dass der erste Schluck Alkohol mir hilft, auf die Beine zu kommen. Und umso stärker das Gesöff ist, um so schneller bin ich wieder voll einsatzfähig. Ein fataler Schluss, aber genau an dieser Stelle meiner Gedanken ist die Sucht greifbar und der Absturz in die Alkoholkrankheit nicht mehr zu verhindern. Nur, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, und überhaupt das es dieses Wort gibt, wurde mir erst dann gesagt, als es für mich zu spät war. Es war viel zu spät, aber ich bekam noch eine Chance.

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