Die Verwandlung: Volltextlesung von Axel Grube.

· onomato Verlag · Axel Grube āŠĶāŦāŠĩāŠūāŠ°āŠū āŠĩāŠ°āŦāŠĢāŠĻ āŠ•āŠ°āŦ‡āŠē
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Zwei Verwandlungen werden in Kafkas humorvoll-erschreckender ErzÃĪhlung beschrieben: die Gregor Samsas, als Andeutung auch eines "coming out", und die der Schwester Grete Samsa, die in dem Bruder nurmehr das Untier sehen will, das dem Leben im Wege steht. Indem sie Zweifel und Mitleid abstreift, ihren Blick mit kÞhler Distanz Þberzieht, sagt sie sich von ihrem Bruder los und reduziert ihn zum entmenschlichten Neutrum, zur SÃĪchlichkeit des "es". ""Weg muß es" rief die Schwester, "das ist das einzige Mittel, Vater. Du mußt bloß den Gedanken loszuwerden suchen, daß es Gregor ist. Daß wir es solange geglaubt haben, das ist ja unser eigentliches UnglÞck.""

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Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren. Seine Mutter Julie LÃķwy stammte aus einer bÞrgerlich-gebildeten jÞdischen Unternehmerfamilie, der Vater, Hermann Kafka, aus eher einfachen lÃĪndlichen VerhÃĪltnissen einer jÞdischen Handwerkerfamilie. In der Familie wurde deutsch gesprochen, in dem von den Eltern begrÞndeten GeschÃĪft fÞr Galanteriewaren im Prager Stadtzentrum zumeist tschechisch. Franz Kafka, als erstes Kind und Bruder dreier Schwestern – zwei weitere BrÞder starben schon im SÃĪuglingsalter – besuchte das AltstÃĪdter Gymnasium und schloss ein Jura-Studium an der Prager Deutschen UniversitÃĪt mit seiner Promotion ab. SpÃĪter arbeitete er im Brotberuf als Jurist in einer Versicherungsanstalt. Schon wÃĪhrend der Studienzeit, im Jahr 1904, arbeitet Kafka an ersten Prosatexten. Nach Jahren der Unsicherheit und Skepsis erreicht er, besonders auch im Zuge der nÃĪchtlichen Niederschrift von "Das Urteil", Zutrauen in sein als eigenste Aufgabe wahrgenommenes Schreiben. Noch im gleichen Jahr entstehen zwei Fassungen von "Der Veschollene" und "Die Verwandlung", 1914 das wohl berÞhmteste Romanfragment der Welt, "Der Process", in den Jahren darauf weitere Kurzprosa. Im Sommer 1917 erhÃĪlt Kafka die Diagnose einer Lungenturberkulose. "Im Schutze der Krankheit", wie er schreibt, ergeben sich grundlegende VerÃĪnderungen seiner Lebenssituation: Die Beurlaubung vom verhassten Brotberuf, die AufkÞndigung der Verlobung mit Felice Bauer (im Dezember desselben Jahres) und die MÃķglichkeit, der Enge der elterlichen Wohnung zu entkommen. Kafka bezieht ein kleines Zimmer auf dem Bauernhof seiner Schwester Ottla in ZÞrau, einem etwa 100 Kilometer nordwestlich von Prag gelegenen bÃķhmischen Dorf. Hier widmet er sich der Vergewisserung Þber den Hintergrund und Zusammenhang seiner Arbeit. In zwei Oktavheften notiert er bildhaft-reflexive Sentenzen, die sogenannten "ZÞrauer Aphorismen", die, in einem Verweiszusammenhang und Beziehungsgeflecht zu den Prosatexten, Briefsentenzen und Tagebucheintragungen die Form einer beispiellosen poetischen Philosophie erkennen lassen. Nach der Verlobung und gescheiterten Eheschliessung mit Julie Wohryzek und einer unglÞcklichen Liebe zu Milena Jesenska findet Kafka, elf Monate vor seinem Tod, mit Dora Diamant – sie lernen sich im Sommer 1923 im Ostseebad MÞritz kennen – eine ihm zugewandte LebensgefÃĪhrtin und "Komplizin" (Reiner Stach). Die aus der besonderen AthmosphÃĪre des osteuropÃĪischen chassidischen Judentums stammende Dora Diamant ist – neben der Schwester Ottla und den Freunden Max Brod, Felix Weltsch und Oscar Baum – eine Partnerin, bei der Kafka rÞckhaltlose Akzeptanz und Gemeinsamkeit in der weiteren Perspektive seiner Aufgabe findet. Nach einer baldigen Verschlechterung des Gesundheistzustandes Ende 1923 begleitet Dora Diamant Kafka in wechselnde Sanatorien im Umkreis von Wien. Im Sanatorium Dr. Hugo Hoffmann in Kierling bei Klosterneuburg pflegt sie, gemeinsam mit dem befreundeten Arzt Robert Klopstock, Kafka, der rapide an Gewicht verliert und kaum mehr Sprechen und Trinken kann, bis zum Tod am 3. Juni 1924.

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